Bildung statt Kriegsrhetorik

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat mitgeteilt, dass sie die Schulen in der Verantwortung sieht, die Schüler*innen auf den Kriegsfall vorzubereiten. Dazu hält sie Übungen für notwendig, um “unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken”. Auch hält sie es für sinnvoll Jugendoffiziere in die Schulen zu schicken, um die Aufgaben der Bundeswehr zu erklären.  

Sollen den Schüler*innen wieder komische Filmchen wie der Streifen “Duck and Cover” von 1951 gezeigt werden? Darin wird behauptet, dass sich die Kinder gegen einen Atomwaffenangriff schützen können, indem sie sich wie die Zeichentrickschildkröte Bert ducken und den Kopf bedecken.  

Nein, Bildungseinrichtungen sollen Kinder nicht “kriegstüchtig” (Verteidigungsminister Boris Pistorius) machen, sondern sie lehren, Konflikte friedlich zu lösen. Genau das erwarten wir auch von der Politik. Eine Militarisierung der Gesellschaft darf nicht das Ziel sein. Die Schulen, so Bettina Stark-Watzinger, sollten ein “unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ entwickeln. Wir sagen: Wir wollen kein solches Verhältnis zur Bundeswehr. Jugendoffiziere dienen der Indoktrination der Schüler*innen. Es scheint nicht unwahrscheinlich, dass in der gegenwärtigen militarisierten Debatte diese Vorschläge tatsächlich umgesetzt werden.  

Die aufmerksamkeitsheischenden Aussagen der Bildungsministerin lenken auch vom eigentlichen Problem ab: Der miserablen Bildungspolitik! Vielleicht schaut sich Stark-Watzinger mal eine Schultoilette an: Die sehen aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Aber vielleicht will sie sich davor lieber wegducken und verstecken. Wir Schüler*innen können dies leider nicht! Ein Vorschlag von unserer Seite: Machen Sie erst einmal eine gute Bildungspolitik. Kümmern Sie sich um Ihr eigenes Ressort, bevor Sie große Töne spucken. Frau Stark-Watzinger, der Appell ist beendet. Sie dürfen wegtreten!