Die braune Tradition der Deportation

Am Mittwoch ist die Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ erschienen, in der CORRECTIV ein geheimes Treffen aufdeckt, an dem hochrangige AfD-Politiker*innen, Neonazis, Mitglieder der Werte-Union und Unternehmer*innen teilgenommen haben. Bei dem Treffen wurde die millionenfache Deportation von Menschen aus Deutschland geplant. Auch AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla soll, so der „Spiegel“ an einem ähnlichen Treffen teilgenommen haben.

Diese Pläne, geschmiedet nur unweit des Hauses in dem die Wannsee-Konferenz stattgefunden hat, erinnern doch stark an die Umsiedlungsvorhaben der Nationalsozialist*innen, mit denen die deutschen Jüdinnen*Juden nach Madagaskar deportiert werden sollten. Die Rassenideologie des NS endete schließlich im Völkermord an Millionen Menschen.

Die Nazizeit war für die AfD schon immer ein „Vogelschiss“ (Alexander Gauland), mit dem Treffen stellt sich die gesichert rechtsextremistische Partei (Landesverfassungsschutzbehörden) nun in der Wahl der Mittel direkt in die Tradition der Nazis und bedient sich faschistischer Methoden.

Die Verfassungsrechtlerin Michaela Heilbronner bewertet diese Pläne als „ganz klar verfassungsfeindlich“.

Leider gewinnt die AfD immer mehr Stimmen und droht in einigen Bundesländern stärkste Kraft im Parlament zu werden. Die bürgerlichen Parteien näherten sich in der Migrationspolitik immer wieder an diese rechtsextreme Partei an. Der Faschismus und die AfD müssen immer und überall bekämpft werden. Wir brauchen eine gelebte Demokratie in der für solche Menschenfeinde kein Platz ist. 

Das was am meisten gegen Faschist*innen hilft, ist den Menschen die Angst vor einem sozialen Abstieg zu nehmen. Deshalb sind alle Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich ein Konjunkturprogramm für die AfD.

Die Recherche findet ihr hier.

Weihnachtsferien

Wir wünschen allen Schüler*innen schöne Weihnachtsferien und einen guten Start in das neue Jahr 2024.

Auch wir werden uns etwas ausruhen und dann mit großen Projekten und Plänen in das neue Jahr starten damit sich für die Schüler*innen in Bochum, NRW und Deutschland endlich etwas verbessert.

Weihnachtsfeier 2023

Am vergangenen Samstag (16.12.2023) haben wir mit einem ehemaligen Bezirksvorstandsmitglied aus Bochum und anderen BSVen aus NRW eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Wir haben zusammen gekocht, Spiele gespielt und uns über die BSV-Arbeit und viele andere Themen unterhalten. Vielen Dank an alle, die dabei waren, es hat uns sehr viel Spaß bereitet.

Dumm und Falsch

Sahra Wagenknecht liefert ein Paradebeispiel für eine falsch und dumm geführte Bildungsdebatte

Sahra Wagenknecht sucht den Grund für das schlechte Abschneiden Deutschlands in der PISA-Studie bei geflüchteten Schülerinnen. Damit bedient sie einerseits rechte Narrative und macht Stimmung gegen die Aufnahme von Schutzsuchenden, andererseits ignoriert sie die eigentlichen Ursachen der Bildungskrise: die Unterfinanzierung der Schulen und ein veraltetes Bildungssystem. Das ist ein Beispiel dafür, dass die bildungspolitische Debatte in keiner Weise vernünftig geführt wird. Dumme und falsche Argumente helfen den Schülerinnen nicht, sondern Investitionen.

Quelle: Feuerwerk populistischer Parolen | taz

BSV Bochum trifft BSV Duisburg

Heute haben sich Vertreter*innen der BSV Bochum und der BSV Duisburg in der Matthias-Claudius-Schule in Bochum getroffen, um sich auszutauschen.

Themen waren die 138. Landesdelegiertenkonferenz (LDK) und die dort diskutierten Anträge, welche gemeinsamen Ideen es für Anträge geben könnte und wie man zum sonstigen Ablauf der LDK steht. Außerdem wurde über die Bundesschülerkonferenz und unsere Kritik daran gesprochen. Als letztes Thema haben wir uns darüber ausgetauscht, wie sich BSVen und SVen besser vernetzen können. Dabei haben wir über eine mögliche Schüler*innenkonferenz Ruhr und mehr Möglichkeiten der Online-Vernetzung gesprochen.

Das Treffen stellt einen Startpunkt für die weitere Vernetzung und Zusammenarbeit der BSVen dar, besonders im Ruhrgebiet, wo wir oft mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

15. BDK

Heute fand unsere 15. Bezirksdelegiertenkonferenz (BDK) in der Erich Kästner-Schule statt. Insgesamt haben mehr als ein Drittel aller Bochumer Schulen teilgenommen, wir hoffen auf weiteres Wachstum. 

Es war ein ereignisreicher Tag mit tollen Workshops, Debatten und vielen netten Schüler*innen. Bei der SV-Vorstellungsrunde erfuhren wir, was die Bochumer SVen gerade an ihren Schulen organisieren und organisiert haben. Danach gab es eine Diskussionsrunde, bei der sich kleine Gruppen von Delegierten austauschten. Das Highlight des Tages waren wie immer die Workshops, diesmal zu den Themen Klimaresilienz, Sexismus und SV-Basics. Alle Workshops konnten den Besucher*innen der BDK einen Mehrwert bieten und haben hoffentlich auch inspiriert. Die Antragsdebatte war geprägt von einigen Satzungs- und Geschäftsordnungsänderungen, inhaltlich wurde ein Antrag zur Nutzung von Trinkbrunnen angenommen. Der letzte Tagesordnungspunkt waren die Nachwahlen zum Bezirksvorstand. Dabei wurden sechs neue Mitglieder in den Bezirksvorstand gewählt.

Wir danken allen Delegierten und Gäst*innen für ihre Teilnahme, besonders danken wir unserem wunderbaren Tagespräsidium.

85. Jahrestag der Reichspogromnacht

Am 9. November 1938 fand in Deutschland die Reichspogromnacht statt. In der Nacht des 9. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert – auch in Bochum. So brannte auch die alte Bochumer Synagoge nieder. Davor und danach gab es weitere Gewalt gegen Jüdinnen*Juden, die in der Shoah mündete, dem Völkermord an 6 Millionen Jüdinnen*Juden. Diese Nacht war leider kein allgemeiner Weckruf für die Weltöffentlichkeit. Rassistische und unmenschliche Quotenregelungen z. B. in den USA blieben bestehen und zeigten, dass im Zweifel kaum ein Land bereit war, seine Grenzen für bedrohte und flüchtende Jüdinnen*Juden zu öffnen. Das lag nicht zuletzt an einem tief verwurzelten Antisemitismus. Heute häufen sich wieder antisemitische Vorfälle, auch in Deutschland. Deshalb rufen wir zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung am Donnerstag, den 9. November 2023 um 17:00 Uhr am Platz der Stelen (Harmoniestraße / Ecke Dr. Ruer-Platz) auf, anschließend besteht um 18:30 Uhr die Möglichkeit zur Besichtigung der Bochumer Synagoge. Vor der Gedenkveranstaltung findet um 15:00 Uhr ein Stadtrundgang unter dem Titel “Jüdisches Leben in Bochum mit Blick auf die Judenhäuser” statt, dieser startet an der Glocke auf dem Rathausvorplatz. Die Schüler*innen der Willy-Brandt-Gesamtschule erinnern in diesem Jahr am Beispiel der Familie Seidemann an die Bochumer “Judenhäuser”.

Flyer zur Gedenkveranstaltung

138. Landesdelegiertenkonferenz

Vom 27. bis 29. Oktober 2023 waren unsere drei Landesdelegierten Eylülsu, Elias und Eray auf der 138. Landesdelegiertenkonferenz der Landesschüler*innenvertretung NRW. Auf dieser Konferenz haben wir andere Landesdelegierte aus anderen BSVen getroffen und uns über verschiedene Themen ausgetauscht. Gemeinsam haben wir die Resolution “Wir wollen uns keine Kinderarmut leisten!” verabschiedet, in der wir die durch Kinderarmut verursachten Probleme benennen und Maßnahmen dagegen fordern. Außerdem wurden zwei Anträge aus Bochum angenommen: Zum einen der Antrag “Schule gegen jeden Antisemitismus”, zum anderen der Antrag “49-Euro-Ticket für immer und günstiger”. Außerdem gab es aufgrund von Rücktritten im Landesvorstand Neuwahlen, bei denen diese Positionen neu besetzt wurden. Neben diesen intensiven inhaltlichen Phasen kam auch der Spaß nicht zu kurz, zum Beispiel beim gemeinsamen Karaoke-Abend oder bei gemeinsamen Spielen.

Podiumsdiskussion, 11. Geschichtskonvent Ruhr

Am 20. Oktober 2023 fand der 11. Geschichtskonvent Ruhr in der ehemaligen Zeche Zollern statt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr “Außerschulisches Geschichtslernen”. Zu diesem Thema fanden zwei Podiumsdiskussionen statt. Auf der ersten waren Lehrer*innen, die entsprechende Dezernentin der Bezirksregierung und die BSV Bochum vertreten. Auf der zweiten Podiumsdiskussion waren Akteure aus der Praxis vertreten.

Geschichtsvermittlung muss auch außerhalb der Schule stattfinden. Dazu gehören verpflichtende KZ- und Gedenkstättenbesuche. Dadurch sollen Demokratieerziehung und Antifaschismus gestärkt werden. Auch die Kolonialzeit sollte mehr Beachtung finden, wobei die Perspektive eine besondere Rolle spielen sollte. Dies sollte auch mit einer generellen Aufweichung eines eurozentristischen Geschichtsnarrativs verbunden werden. Geschichte muss im Geschichtsunterricht erlebbar werden, dies lässt sich durch Besuche von Archiven und historischen Orten bewerkstelligen, die Exkursionen sollten durch ein den Fähigkeiten der Schüler*innen entsprechendes Team gestaltet werden. Der Geschichtsunterricht sollte ein Ort sein, an dem Kompetenzen wie das Lesen, Verstehen und kritische Hinterfragen von Texten vermittelt werden. Generell fordern wir eine Diversifizierung der Lernorte, so dass der Unterricht vor allem der Vor- und Nachbereitung dient. Wir müssen auch darüber diskutieren, was Schule eigentlich leisten soll, ob Wissensvermittlung, Berufsausbildung oder das Leben in einer lebendigen Demokratie und vielfältigen Gesellschaft im Vordergrund stehen.

Foto: Bettina Steinacker