85. Jahrestag der Reichspogromnacht

Am 9. November 1938 fand in Deutschland die Reichspogromnacht statt. In der Nacht des 9. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert – auch in Bochum. So brannte auch die alte Bochumer Synagoge nieder. Davor und danach gab es weitere Gewalt gegen Jüdinnen*Juden, die in der Shoah mündete, dem Völkermord an 6 Millionen Jüdinnen*Juden. Diese Nacht war leider kein allgemeiner Weckruf für die Weltöffentlichkeit. Rassistische und unmenschliche Quotenregelungen z. B. in den USA blieben bestehen und zeigten, dass im Zweifel kaum ein Land bereit war, seine Grenzen für bedrohte und flüchtende Jüdinnen*Juden zu öffnen. Das lag nicht zuletzt an einem tief verwurzelten Antisemitismus. Heute häufen sich wieder antisemitische Vorfälle, auch in Deutschland. Deshalb rufen wir zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung am Donnerstag, den 9. November 2023 um 17:00 Uhr am Platz der Stelen (Harmoniestraße / Ecke Dr. Ruer-Platz) auf, anschließend besteht um 18:30 Uhr die Möglichkeit zur Besichtigung der Bochumer Synagoge. Vor der Gedenkveranstaltung findet um 15:00 Uhr ein Stadtrundgang unter dem Titel “Jüdisches Leben in Bochum mit Blick auf die Judenhäuser” statt, dieser startet an der Glocke auf dem Rathausvorplatz. Die Schüler*innen der Willy-Brandt-Gesamtschule erinnern in diesem Jahr am Beispiel der Familie Seidemann an die Bochumer “Judenhäuser”.

Flyer zur Gedenkveranstaltung

138. Landesdelegiertenkonferenz

Vom 27. bis 29. Oktober 2023 waren unsere drei Landesdelegierten Eylülsu, Elias und Eray auf der 138. Landesdelegiertenkonferenz der Landesschüler*innenvertretung NRW. Auf dieser Konferenz haben wir andere Landesdelegierte aus anderen BSVen getroffen und uns über verschiedene Themen ausgetauscht. Gemeinsam haben wir die Resolution “Wir wollen uns keine Kinderarmut leisten!” verabschiedet, in der wir die durch Kinderarmut verursachten Probleme benennen und Maßnahmen dagegen fordern. Außerdem wurden zwei Anträge aus Bochum angenommen: Zum einen der Antrag “Schule gegen jeden Antisemitismus”, zum anderen der Antrag “49-Euro-Ticket für immer und günstiger”. Außerdem gab es aufgrund von Rücktritten im Landesvorstand Neuwahlen, bei denen diese Positionen neu besetzt wurden. Neben diesen intensiven inhaltlichen Phasen kam auch der Spaß nicht zu kurz, zum Beispiel beim gemeinsamen Karaoke-Abend oder bei gemeinsamen Spielen.

Podiumsdiskussion, 11. Geschichtskonvent Ruhr

Am 20. Oktober 2023 fand der 11. Geschichtskonvent Ruhr in der ehemaligen Zeche Zollern statt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr “Außerschulisches Geschichtslernen”. Zu diesem Thema fanden zwei Podiumsdiskussionen statt. Auf der ersten waren Lehrer*innen, die entsprechende Dezernentin der Bezirksregierung und die BSV Bochum vertreten. Auf der zweiten Podiumsdiskussion waren Akteure aus der Praxis vertreten.

Geschichtsvermittlung muss auch außerhalb der Schule stattfinden. Dazu gehören verpflichtende KZ- und Gedenkstättenbesuche. Dadurch sollen Demokratieerziehung und Antifaschismus gestärkt werden. Auch die Kolonialzeit sollte mehr Beachtung finden, wobei die Perspektive eine besondere Rolle spielen sollte. Dies sollte auch mit einer generellen Aufweichung eines eurozentristischen Geschichtsnarrativs verbunden werden. Geschichte muss im Geschichtsunterricht erlebbar werden, dies lässt sich durch Besuche von Archiven und historischen Orten bewerkstelligen, die Exkursionen sollten durch ein den Fähigkeiten der Schüler*innen entsprechendes Team gestaltet werden. Der Geschichtsunterricht sollte ein Ort sein, an dem Kompetenzen wie das Lesen, Verstehen und kritische Hinterfragen von Texten vermittelt werden. Generell fordern wir eine Diversifizierung der Lernorte, so dass der Unterricht vor allem der Vor- und Nachbereitung dient. Wir müssen auch darüber diskutieren, was Schule eigentlich leisten soll, ob Wissensvermittlung, Berufsausbildung oder das Leben in einer lebendigen Demokratie und vielfältigen Gesellschaft im Vordergrund stehen.

Foto: Bettina Steinacker

15. BDK

Die 15. Bezirksdelegiertenkonferenz (BDK) wird am 16. November 2023 in der Aula der Erich Kästner-Schule stattfinden. Es wird wieder tolle Workshops geben, außerdem wird es Nachwahlen für den Vorstand geben. 

Wir stehen solidarisch an der Seite aller Menschen in Israel und aller Jüdinnen*Juden weltweit.

Am 7. Oktober 2023 führte die Hamas einen Terrorangriff auf Israel durch. Ungefähr 1.400 Menschen, fast alle Zivilist*innen, wurden dabei brutal ermordet, viele Menschen wurden misshandelt und verletzt, 199 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. Wir trauern mit all jenen Menschen, deren Angehörige und Freund*innen getötet wurden, fühlen mit den Verletzten und hoffen auf eine schnelle Freilassung aller Entführten.

Die Hamas ist eine Terrororganisation, deren Ziel die Vernichtung des Staates Israel ist. Ihre Ideologie ist zutiefst antisemitisch.

Seit den Mordanschlägen wird Israel von der Hamas und der Hisbollah aus dem Gazastreifen und dem Libanon mit Raketen angegriffen. In zahlreichen Ländern kam es zu antisemitischen Vorfällen und Übergriffen. Auch in Deutschland wurden jüdische Menschen bedroht, ihre Häuser beschmiert und auf Demonstrationen antisemitische Parolen verbreitet.

Wir als BSV Bochum stellen uns klar gegen Antisemitismus und Rassismus, verurteilen die Morde der Hamas und stehen solidarisch an der Seite aller Menschen in Israel und aller Jüdinnen*Juden weltweit. Das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar.

Deshalb rufen wir zur Teilnahme an der „Kundgebung gegen Antisemitismus und Terror – Solidarität mit Israel“ auf, die vom „Jüdischen Studierendenverband Bochum“ organisiert wird. Sie findet am Mittwoch, den 18. Oktober 2023 um 17:30 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz (Rathaus) statt.

Wir begrüßen die Aufforderung des Bildungsministeriums NRW, den aktuellen Konflikt und die Situation in Israel und den palästinensischen Gebieten im Unterricht zu behandeln. Weiter fordern wir: Es muss eine verstärkte Erziehung für gelebte Demokratie und gegen Antisemitismus stattfinden, wozu auch verpflichtende Gedenkstättenbesuche gehören. Zudem sollten Schüler*innen die Gelegenheit bekommen, eine differenzierte Sicht auf den Nahostkonflikt zu erhalten. Da viele Lehrer*innen dafür nicht geschult sind oder wenig Wissen über Antisemitismus, Rassismus und den Nahostkonflikt haben, müssen ihnen Bildungstrainer*innen zur Seite gestellt und Fortbildungen ermöglicht werden.

Bildungsprotesttag 2023, Köln

Am 23.09.2023 waren wir zusammen mit der GEW Bochum beim Bildungsprotesttag in Köln, um für eine Bildungswende zu demonstrieren.

Zusammen mit 3500 anderen Demonstrant*innen sind wir durch Köln gelaufen und haben die Forderungen von “Bildungswende jetzt” unterstützt. Die Demonstration war ein wichtiger Startpunkt, um auf eine Umstrukturierung des Bildungssystems hinzuwirken.

Das derzeitige Bildungssystem ist völlig veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Es braucht strukturelle Veränderungen, damit Bildung in Bochum, NRW und Deutschland wieder funktioniert. Dazu gehören Bewertungsformen jenseits von Noten, eine andere Art der Leistungsüberprüfung und auch die Abschaffung von Hausaufgaben in der jetzigen Form. Es braucht auch mehr und besser bezahlte Lehrer*innen und eine erstklassige Ausstattung von Schulen.

Dafür werden wir als BSV Bochum gemeinsam mit den anderen BSVen und der LSV NRW weiter kämpfen.

Globaler Klimastreik 15.09.2023

Am 15.09.2023 waren wir beim globalen Klimastreik von Fridays for Future und haben mit laut Polizei 3000 Menschen demonstriert. Ein ganz starkes Zeichen für mehr Klimaschutz. Danke an alle, die dabei waren.

Es gab einige Reden. Auch unser Landesdelegierter @eliaslbala hat eine Rede gehalten, in der es darum ging, wie mit Kindern und Jugendlichen in diesem Land umgegangen wird. Die ganze Rede, sowie ein Bericht von der Demonstration und andere Reden können hier nachgelesen werden.

Wir werden auch weiterhin für mehr Klimaschutz und eine stärkere Beachtung von Schüler*innen einstehen.

Oberbürgermeister Gespräch

Am 05.09.2023 traf sich der neue Vorstand mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Mit dabei war auch Schul- und Kulturdezernent Dietmar Dieckmann.

Wir haben gemeinsam überlegt, wie sich die SVen untereinander besser vernetzen können und wie die Stadt die SVen dabei unterstützen kann. Thema war auch wieder der Schwimmunterricht und wie die Kapazitäten in Bochum besser genutzt werden können. Außerdem haben wir über Klimaschutz an Schulen gesprochen, damit verbunden war auch das Thema Hitzeschutz. Wir haben auch über Schulhofsanierungen gesprochen und wie das in Bochum in Zukunft angegangen werden soll. Daran anknüpfend haben wir noch eine Diskussion über den Ausbau von sicheren Fahrradabstellplätzen und Containern als Klassenräume geführt. Als letzten Punkt haben wir kurz über die Stärkung der Gesamtschulen gesprochen.

Uns hat das Gespräch sehr viel Spaß gemacht und wir konnten konkrete Anliegen der Bochumer Schüler*innen direkt mit der Politik besprechen.

Wir lehnen eine Kleiderordnung ab

Die BSV Bochum lehnt die Forderung des Bundeselternrates nach einer einvernehmlichen Kleiderordnung an Schulen ab. Wir halten diese Position für rückwärtsgewandt, unnötig und populistisch. 

An Schulen sollte es aus verschiedenen Gründen keine Kleiderordnung geben. Wir sehen die Schule als einen Ort, der progressiv und liberal gestaltet werden sollte, dazu gehört auch die Kleidung, dementsprechend ist jede Kleidung angemessen. Daher halten wir den Vorschlag für einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Schüler*innen. Die Idee, dadurch soziale Unterschiede abzubauen, ist ebenfalls illusorisch, da sich soziale Klassenunterschiede auch in unterschiedlichen Schulmaterialien ausdrücken. Darüber hinaus würden Kleiderordnungen oder Schuluniformen Rollenbilder verfestigen. Eine ‘unordentliche’ Kleidung kann auch auf eine schlechte sozioökonomische Situation zurückzuführen sein. Außerdem würde das Nachhauseschicken von Schüler*innen aufgrund der Kleiderordnung zu unnötigen Konflikten und Unterrichtsversäumnissen führen. Zudem sehen wir kein Problem mit “unangemessene[r], lottrige[r], zerrissene[r], oder freizügrige[r] Kleidung” an den Schulen, hier wird ein Problem geschaffen, wo keines ist. Die Position erinnert stark an das übliche Gejammer über “die Jugend von heute”. Schon Ende der 1960er-Jahre sprach man abwertend von “Gammlern” und beschwerte sich über die langen Haare der “Hippies”.

Deshalb sagt die BSV Bochum klar Nein zu diesem Vorschlag!